26
Mai
2008

3- Anlaufzeit

Um vier nach sieben wache ich auf. Einen Moment lang starre ich an die Decke und Versuche klare Gedanken zu fassen. Plötzlich fällt mir meine Verabredung ein, was mich aus dem Bett springen lässt. Sekunden später ist es wieder dieselbe Couch auf der ich Fernsehabende verbringe und Nickerchen mache. Nackt stehe ich im Schlafzimmer, blicke in einen mannshohen Spiegel, sehe mich, den Ständer, die verwuschelten Haare, die Augenringe die trotz genügend Schlaf immer wieder entstehen.
Auf dem Weg in die Küche streife ich mir einen rosa- grün karierten Morgenmantel über und schalte die Kaffeemaschine, die immer geladen und bereit auf dem Tisch steht ein.
Eigentlich unsinnig vor einer Verabredung zum Kaffee, Kaffee zu trinken.
Trotz allem gieße ich mir eine große Tasse ein, würze die dunkle Brühe mit vier Löffel Zucker und verfeinere das heiße Getränk mit ungefähr fünf Tropfen Milch. Der letzte Rest der noch übrig war.
Die Sonne scheint. Ich stehe am Balkon und genieße die Kombination aus Nikotin, Koffein und bräunendem, gleißendem Licht.
Es ist einer jener Tage an denen Alles wie gemalt aussieht. Wie um die Farben zu verwischen hebe ich tatsächlich den Arm und lasse einen Passanten glauben ihn gegrüßt zu haben.
Er hebt ebenfalls die Hand zum Gruß. Ich schüttle nur leicht den Kopf und ziehe mich in meine kühle Höhle zurück.
Unter der Dusche fällt mir auf wie sehr ich Berührungen vermisse. Alleine zu leben macht mich manchmal ganz schön fertig. Ich schließe die Augen und sehe, spüre, nackte Beine an meinen. Ich versuche den Gedanken fest zu halten und zu masturbieren.
Das Wasser wird kalt und ich gebe es auf.
Aus dem Badezimmerkasten grabe ich altes Haargel aus. Die Oberfläche ist schon fest geworden. Ich kratze die Kruste ab und schmiere mir ein wenig in die noch nassen Haare.
Unwillkürlich muss ich an Cameron Diaz mit Sperma im Haar denken.
Kurz darauf bin ich aus der Wohnung draußen. Als die Tür ins Schloss fällt habe ich das Gefühl etwas vergessen zu haben.
Unterwegs sehe ich ständig in den Rückspiegel des alten Ford der mich seit zehn Jahren treu begleitet, seit dem ersten Monat in dem ich angefangen habe zu arbeiten. Die verstrubbelten Haare bleiben einfach nicht da wo sie hin sollten. Mist.
Die Kleidung betreffend habe ich mich für einen teuer aussehenden, aber billigen, Jogginganzug im Retrostil entschieden. Rot- grün.
Niemand außer mir würde so einen Aufzug tragen. Ich finde das enorm cool, obwohl es doch wahrscheinlich nicht mehr ganz altersentsprechend ist.
Ich sitze um zehn vor acht im Tribeka und warte.
Fünfzehn Minuten nach acht beginne ich eine Nachricht auf eine Serviette zu kritzeln. In etwa: Such dir das nächste Mal bitte jemand Anders um in zu verarschen.
Ich rechne nicht damit, dass sie es jemals lesen wird.
Ich schreibe langsam und fülle alle möglichen Lücken mit Gekrakel aus um Zeit zu gewinnen in der Hoffnung, dass sie gerade in der Sekunde auftaucht in der ich versuche auf zu stehen und ab zu hauen.
Dann legt sie mir auf einmal eine Hand in meinen Nacken und meint fast beiläufig:“ Deine Schrift war schon immer fast unleserlich. Das ‚verarschen’ habe ich fast nicht entziffern können.“
Ich merke wie meine Stirn feucht wird und ich leicht schnweinchenrosa anzulaufen beginne.
winterspross - 30. Mai, 13:42

Dein Typ wirkt wie der Charlotte Roche-Typ. Nur, dass er männlich ist, und dass solche Charaktere schon existieren. Irgendwo. Ich muss mal wieder Ausweitung der Kampfzone lesen. Hab gestern darüber nachgedacht, und ich kann mich kaum an den Inhalt erinnern, obwohl ich das Buch sicher mehr als einmal gelesen habe.
Bin gespannt, was er sonst noch so treibt.
Wie oft hab ich schon solche Nachrichten und Briefe geschrieben, die dann niemals abgeschickt wurden. Manche haben dennoch den Weg zum Empfänger gefunden, was meistens weniger toll war. Oder ich hebe sie auf, um sie später durchzulesen, und mich darüber aufzuregen oder zu erheitern, wie seltsam ich damals gedacht habe. Manche Gedankengänge lassen sich später äußerst schwer nachvollziehen. Bah, Sprechdurchfall. U_U


Ach ja. Wenn du (noch) Lust hast, kannst du ja das lesen.
http://animexx.onlinewelten.com/fanfiction/autor/59303/99350/
Oder das.
http://animexx.onlinewelten.com/fanfiction/autor/59303/70046/

(Ich biete mich übrigens gerne als Korrekturleser an, wenn du das willst. Und das meine ich nicht als Beleidigung, denn Betaleser sind durchaus ein sehr gutes Mittel, einen ohnehin schon guten Text noch viel besser zu machen. ^_^ Kann ich nur bestätigen.)

Einen hab ich noch:
http://animexx.onlinewelten.com/fanfiction/autor/59303/70046/
Als Beweis, dass ich es besser kann.

Nun, was sag ich jetzt? Weiß nicht. Bis bald, hoffentlich.
Nadja

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